Mit leichter Verspätung ging es los. Zunächst zerrten wir die Kiste aus ihrem Schrank und lösten die eine Schraube, die die Mailserverwelt im Innersten zusammenhält.
Anschließend wurde die alte CPU vorsichtig herausoperiert. Austretende Wärmeleitpaste wurde mit Tupfern feinsäuberlich entfernt. Dann folgte der versuchsweise Einbau der neuen CPU und des Kühlers. Dabei zeigte sich, daß die Schrauben viel zu lang waren, um diesen sicher auf der CPU zu halten. Nach einer Notoperation an den Schrauben, im Fachjargon "Modding" genannt, paßten sie dann perfekt.
Es erfolgte der Einbau der zweiten CPU nach dem gleichen Muster. Dabei traten noch keine Komplikationen auf.
Wenig später rammten wir zärtlich die neuen RAM-Module in die Slots und wagten einen Test. Dieser fiel leider negativ aus — das BIOS meldete einen Speicherfehler.
Nach zufälligen Mustern tauschten wir dann die Module zwischen den Slots hinterher, probierten es auch mal mit RAM für nur eine CPU und es zeigte sich kein eindeutiges Fehlerbild.
Nun kam eine andere Strategie auf: Wir basteln eine Voodoo-Puppe aus einem Karton, die leider aber nur geringe Ähnlichkeit mit dem Mailserver hatte. Deshalb hat wohl auch dieser Ansatz nicht funktioniert.
Wir waren schon fast am aufgeben, als dann Ecki vorbeikam. Er hatte noch ein paar frische Daumen dabei, mit denen wir weitere Versuche mit Herausreißen und Hineinrammen von RAM-Modulen (daher wohl der Name) unternehmen konnte. Auch das brachte keine klare Diagnose.
Probeweise tauschten wir die zweite CPU gegen das Original aus — und, oh Wunder — das System funktionierte spontan.
Danach bauten verschlossen wir das System wieder, stellten es zurück in den Schrank und verließen die geheiligen Hallen des NSP1.
Zurück im Office stellten wir fest, daß die RAM-Statistik nicht dafür ausgelegt war, mit 6GiB RAM umzugehen, sondern bei 4GiB aufgab. Das Maximum war aber schnell korrigiert. Da ich schon dabei war, habe ich gleich die Mailstatistik umgestellt. Nebenbei hatte ich neulich ein neues Verfahren gebaut, das effizienter und schöner arbeitet als das Original.
Außerdem wird der Logserver nun über das Management-VLAN kontaktiert. Und Dank neuem Kernel werden wir demnächst wohl auch wieder auf das iSCSI Backups machen.
Leider wissen wir nicht genau, ob das funktioniert hat. Denn kaum war der letzte Mailserveradmin heimgegangen, ist das System gestorben. Leider funktioniert auch unsere Mailingliste <mailserver@fem.tu-ilmenau.de> nicht, was die Koordination derzeit leicht erschwert.
No Ziegen were geopfert during this Mailserverumbau.
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