Version 1
Da wir in den Vereinsräumlichkeiten nur ein Bad, aber hin und wieder viele Leute haben, kommt es immer wieder zu Engpässen auf der Toilette. Daher kam die Idee auf, eine Art Sensor für die Badbenutzung zu bauen. Neben Ideen wie einem Drucksensor in der Klobrille und Auswertung des Einschaltzustandes der Leuchte kam noch die Idee auf, den Schließzustand der Tür zu ermitteln. Das habe ich neulich probehalber mit einer kleinen Platine, einem gebrauchten Mikroschalter, einer Büroklammer und dem Löteisen umgesetzt.
Dazu wurde der Mikrotaster einfach auf eine Streifenrasterplatine gelötet. Eine passend verbogene Büroklammer dient gleichzeitig als Hebel und als Feder. Das Schloß drückt beim Verschließen der Tür die obere, rundliche Seite der Büroklammer in den Rahmen, dabei wird vom unteren Ende der Klammer der Taster gedrückt gehalten. Schließt man auf, biegt sich die Büroklammer zurück.
Die Verkabelung wurde dabei gut versteckt. Am oberen Ende der Platine ist ein zweiadriger Rest eines Flachbandkabels angeschlossen und verläuft hinter der Metallblende versteckt zum Türgummi. Dort geht es abwärts bis zum Boden, zwischen Teppich und Türrahmen weiter. Unten neben der Tür befindet sich derzeit schon ein Kabelkanal. In Zukunft soll das Kabel dort weitergeführt und an den EI-Bus angeschlossen werden. Vorerst sieht es noch anders aus: Es führt hinter dem Druckerschränkchen nach oben und endet vorläufig an einer improvisieren Miniampel.
Die Ampel selbst besteht hauptsächlich aus Gebrauchtteilen. Der schwarze Sockel war einmal Teil einer (relativ großen) Festplatte, die LEDs samt Fassung stammen aus einem alten Hub, die Elektronik aus einem alten 7-Segment-Ansteuermodul. Mit Energie wird die Ampel über ein Netzteil von einem kaputten Telefon. Sogar der Vorwiderstand war schon einmal anderswo verlötet. Neu waren nur der Schaschlikspieß, der Platinenschnippel, an dem die LEDs angelötet sind und die drei Kabel von der Ampel zur Steuerung. Außerdem wurde etwas Heißkleber verwendet, aber der liegt seit Jahren im Lager.
Der Aufbau ist denkbar einfach. Die LEDs wurden samt Fassung ans Ende des Schaschlikspießes gesteckt. Auf der Rückseite wurde der Platinenschnippel aufgesteckt und verlötet. Dadurch sitzt die Fassung festgeklemmt auf dem Spieß. Danach wurden drei Leitungen — eine zur roten LED, eine zur grünen LED und eine gemeinsame Rückleitung — an dem Platinenstück angelötet. Der Spieß wurde dann auf ein angemessenes Maß gekürzt, die Kabel ein wenig mit Klebeband befestigt und die somit war die eigentliche Ampel fertig.
Allerdings fällt die dauernd um. Das herumliegende Festplattenteil sah hinreichend stabil und nutzlos aus, also wurde die Ampel dort kurzerhand mit etwas Heißkleber in einem Bohrloch fixiert. Durch ein anderes Loch wurden die Kabel hineingefädelt. Im Inneren ist die Platine mit der Ansteuerschaltung versteckt. Auf der Platine sitzt als Kernstück ein 74LS247, der BCD-Code in passende Signale für Ziffern und Sonderzeichen für Siebensegmentanzeigen umwandelt.
Die Ampel wurde dort nach einem einfachen Experiment angeschlossen: Man wähle sich einen zufälligen Eingang aus, schließe dort den Taster an und probiere mit den beiden Kabeln zur Ampel solange zufällige Ausgang des ICs, bis sie abwechselnd arbeiten — ist der Taster gedrückt, leuchtet eine LED und die andere ist aus; ist er nicht gedrückt, leuchtet die andere LED und die erste ist aus. Das klappt, egal welchen Eingang man wählt, mit hoher Wahrscheinlichkeit.
Danach wurde die Platine einfach noch mit etwas Heißkleber im Gehäuse befestigt, statt des Testtasters die Kabel aus der Tür an den Eingang gebaut und die Stromversorgung vom Labornetzteil auf das Telefonnetzteil umgerüstet. Dabei wurde dann auch der gebrauchte Widerstand nötig, weil das Netzteil 7V statt 5V liefert.
Damit war die erste Version der Ampel fertig.
Version 0
Die ursprüngliche Version der Ampel war noch keine richtige Ampel, sondern nur eine Besetztanzeige. Beim ersten Aufbau fehlte eine passende rote LED, die Anzeige war daher grün und gelb. Deshalb wurde auch die Ampelfunktion an sich eingespart und die LEDs lediglich über einen Vorwiderstand an Taster und Netzteil angeschlossen. War die Tür unverschlossen, war das Licht aus; war die Tür verschlossen, leuchteten beide LEDs.
Version 2
Die Ampel wurde von vielen als zu klein empfunden und und auch der Betrachtungswinkel spielte eine große Rolle für die Erkennbarkeit. Daher wurde die Fassung demontiert und durch zwei rote und zwei grüne 5mm-LEDs, die durch Lochrasterplatinen gefädelt sind, ersetzt. Diese stehen in einem 90-Grad-Winkel zueinander und zeigen jeweils dieselbe Farbe.
Außerdem wurde der Lötanschluß für den Taster durch einen Pfostenstecker mit passender Stiftleiste ersetzt, damit man nicht für jede Änderung die Lötstation im Office aufbauen muß.