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Sunday, 20. March 2016
Landespokal Boxen
„Wenn dich einer auf die linke Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin“
Etwas zu wörtlich, nehmen das weltbekannte Zitat, die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der 27. Thüringer Box-Einzelmeisterschaften der Kadetten, Junioren, Jugend, Männer und Frauen. Nachdem unsere Übertragung und auch die späteren on demand Videos des Stadtpokals im letzten Jahr sehr gut angekommen waren, ließen die Verantwortlichen vom Boxclub Fortuna Ilmenau nicht lange mit ihrer Anfrage auf sich warten, ob wir auch nun im Frühjahr wieder mit am Start sind.
Das halbvergessene Event
Wie öfter mal im, für das Vereinsleben, eher ruhigen Prüfungszeitraum kommt es vor das Veranstaltungen und die Planung für diese etwas in Vergessenheit geraten. So war dies auch dieses mal der Fall und so kam es doch zu ein paar hektischen Momenten in der Vorbereitung. Der heikelste Fauxpas war wohl, dass die Organisation eines passenden Internet Uplinks erst in der Woche des Events wieder auf dem Schirm kam. Zwar fanden die Kämpfe in der Sporthalle am Stollen und damit doch in einer der belebteren Regionen in Ilmenau statt, doch auch hier ist die Verfügbarkeit von schnellem Internet immer noch eine logistische Herausforderung. Ideen gab es dafür viele:
- einige Aktive Femmies hätten ihren häuslichen Anschluss zur Verfügung gestellt
- man hätte versuchen können eine Richtfunkstrecke vom FeM-Office zum Stollen zu schießen
- oder man beauftragt einen der neuen Vorreiter des Breitbandausbaus mit einem Eventanschluss
Variante Eins scheiterte leider entweder an den noch schwachbrüstigen DSL 2000 Anschlüssen die zur Verfügung gestanden hätten oder den Entfernungen mit mehreren hundert Metern Strecke bis zur Turnhalle. Zwar hätte man noch probieren können statt einer Kabelverbindung auch hier mit Funk den Aufwand zu verringern, aber das scheitertete schlicht am selben Problem wie die zweite Variante, dem Mangel an Hardware und noch eklatanter dem Mangel an Leuten, die sich an einem solchen Projekt austoben wollten. Und so lief es dann, wenn auch zähneknirschend wegen der anfallenden Kosten, auf Variante drei hinaus. Dafür fiel dann aber das Netz für uns, gut 15 Meter entfernt, aus einer frisch angeschlossenen "Outdoor"-Dose aus einem Kellerfenster heraus. Auch die Datenraten war mit ~70Mbit/s Download und entspannten ~35Mbit/s Upload sehr komfortabel. Noch schnell die Streambitrate des Miniencoder hochgedreht, eingeschaltet und keine 5min später steht die Übertragung zur Sendeinfrastruktur.
Der Rest des Setups wurde ebenfalls bewusst klein gehalten, vor allem da wir, wie man ja schon auf dem Campus feststellt hatte, in dieser Studentenjahreszeit (Prüfungszeit) eher weniger Leute Zeit haben. Deshalb begnügen wir uns mit vier Kameras die wir im klassischen "Halbkreis" um die eine Ringseite platzieren. Da es wenig eingebaute Erhöhungen in der, vor allem für Schul- und Vereinssport genutzten, Turnhalle gibt, behelfen wir uns mit Tischen und einer zusammenbaubaren Arbeitsbühne, die sich in der Halle für Wartungsarbeiten befindet. Auf die so erbaute Plattform kommt die Rettungstotale und eine unserer Henkelmänner Camcorder, die dank der 22-Fach Zoomoptik von hier aus prima zusätzliche Details liefern kann. Nur muss der Bedienende hier neben einem ruhigen Händchen auch sehr diszipliniert mit seiner Beinarbeit sein Das Aluminiumkonstrukt der Arbeitsbühne ist nicht gerade auf Steifheit ausgelegt, deshalb lassen selbst normale Schritte das Konstrukt und damit beide Kameras erzittern. Die Zwei Kameraleute in den beiden Ecken am Boxring haben da mehr Glück, denn ihre Standfläche ist vom Kamerapodest deutlich besser entkoppelt.
Beim Audio gibt es auch die üblichen Atmoeinfang-Mikrofone um den Ring verteilt, Intercom-Leitungen für das filmende Personal und zwo Headsetplätze für die beiden Moderatoren, die Fortuna organisiert hat.
Der Aufbau beginnt am Samstag gegen 9:30 Uhr, noch etwas früh für den ein oder anderen im Team aber eträglich. Das meiste ist schnell aufgestellt und verkabelt. Doch dann ein Schreckmomentfür alle die gerade in der Halle am werkeln sind. Trotz sorgfältigen Aufbaus hat sich bei einem der Stative geschafft einer der Klemmverschlüsse der Beine so gelockert das es dem Gewicht der Kamera nicht mehr standhalten kann und einfach wegsackt. Auch im Ü-Wagen wo die Leute beim Konfigurieren der Geräte nur den plötzlichen, unkontrollierten Schwenk des Kamerabildes gesehen haben ist nun erst mal das Fragezeichen über den Köpfen groß. Was ist passiert? Ist die Kamera noch intakt? Was ist kaputt gegangen. Doch zum Glück für alle beteiligten gibt es schnell Entwarnung zwar ist ein Plasteteil von der Gegenlichtblende quer durch den Raum Geflogen aber ansonsten ist die Kamera und das Zubehör heil geblieben, zumindest auf den ersten Blick. Später stellt sich heraus das die meiste Energie scheinbar dadurch absorbiert wurde, dass sich die Quickreleaseplatte des Stativs in ihrer Laufschiene verkeilt hat. Hier half dann nur G wie Gewalt um sie am Ende des ersten Abends wieder heraus zu bekommen.
Immer wieder Ärger mit der Zettelwirtschaft
Weitaus aufwändiger und nervenzehrender als die technische Umsetzung gestaltet sich dieses Mal das Sammeln der notwendigen Genehmigungen der Teilnehmer. Da in vielen Kategorien Kinder und Minderjährige antreten, müssen wir hier besonderen Wert darauf legen, dass wir das Einverständnis der Eltern für die Aufzeichnung und Übertragung der jeweiligen Kämpfe bekommen. Zwar haben wir schon weit im Vorfeld dem Veranstalter die Dokumente zukommen lassen, jedoch half das nur bedingt. Was vor allem daran lag, dass oft erst vor Ort feststeht ob einige der Teilnehmer überhaupt einen Kontrahenten finden, um in ihrer entsprechenden Gewichtsklasse antreten zu können. So vergeht wieder ein Großteil der Zeit damit, die Einverständniserklärungen mit den stattfindenden Kämpfen abzugleichen und die fehlenden Genehmigungen ggf. noch schnell vor Ort zu bekommen. Wir werden zwar äußerst engagiert von den lokalen Organisatoren unterstützt, allerdings ist es erst einmal frustrierend, wenn man nach 10min Kontrolle der Zettel nur 2 Kämpfe zusammen hat, wie es zum Beispiel am Sonntag morgen der Fall war. Zwar füllte sich die Liste dann noch im laufe der Veranstaltung aber für uns wäre es natürlich wesentlich schöner, wenn wir dies schon einige Tage im Voraus in einer finalen Version gehabt hätten. Auch für das erstellen der On-Air Grafiken hätte dies einen enormen Vorteil bedeutet und ein paar der so entstandenen Rechtschreibfehler und falsch zusammengetippten Partien hätten vermeiden werden können. Insgesamt kommen wir aber immernoch auf 28 von gut 40 Kämpfen die wir aufzeichnen und später für die Teilnehmer on Demand stellen können.
Abends wenn das Sandmännchen kommt
Ungewohnt war für uns auch der generelle zeitliche Ablauf. Bisher war es bei fast allen Sportturnieren die wir Übertragen haben so, dass wir bereits freitags mit dem Aufbau beginnen mussten, da es am Samstag schon zu frühster Morgenstunde gegen 7 oder 8 Uhr mit den ersten Partien los ging. Beim Boxen an diesem Wochenende ist es diese Mal doch sehr anders, denn am Samstag ist der erste Kampf auf 14 Uhr angesetzt. Das hat zwar den Vorteil, dass der Freitag für uns frei bleibt, aber den Nachteil, dass dafür bis kurz nach 22 Uhr Betrieb in der Halle ist. Gegen 18 Uhr gibt es eine gute Stunde Pause zum längeren Beine vertreten oder um sich am Buffet zu stärken. Den langen Produktionstag merkt man dann auch je später die Stunden nach dem Sandmännchen werden, sodass die Konzentration hier und da etwas leidet. Den Moderatoren rutscht hier und da mal ein nicht zum Kampf passende Diskussion in die Moderation, im Wagen fallen dem einen oder anderen mal kurz die Äuglein zu und auch bei den Kameraleute in der stickigen Halle sitzt die eine oder andere Einstellung nicht mehr so gut wie am Anfang. Aber wir sind trotzdem stolz darauf, wie alle, teilweise trotz noch ausklingenden Erkältungen, tapfer durchzuhalten, was uns auch dank des gelegentlichen Aufgabentauschens gut gelingt. Leider müssen wir dann noch schnell den Wagen abnabeln, da dank Hallenalarmanlage sämtliche Türen und Fenster über Nacht verriegelt werden müssen. Nach einer guten halben Stunde sind aber sämtliche Kabel in die Halle gezogen und wir können uns auf den Heimweg machen. Nur die Sorge vor kondensierender Feuchtigkeit im Fahrzeug beschäftigt uns etwas, da wir sonst wenn möglich immer die Klimaanlage zum Entfeuchten laufen lassen. Am Sonntag ist das Programm dann entspannter, zwar geht es schon um 9Uhr damit los, den Ü-Wagen wieder zu verkabeln, dank gewissenhafter Beschriftung ist das aber fix gemacht. Nur ein Netzteil eines Rechners braucht eine zweite Einladung zum Anspringen, dass das bei einem externen Schaltnetzteil aber an der Feuchtigkeit liegen, könnte halten wir für unwahrscheinlich. Bis auf zwei, drei Kämpfe dürfen wir heute auch, nach ein wenig quengeln bei den jeweiligen Teilnehmern, alle Begegnungen streamen. Ein paar der angesetzten Aufeinandertreffen fallen aber aus und so sind am Ende alle Finalkämpfe kurz nach 12 Uhr ausgetragen. Danach bleibt nur noch der übliche Abbau, der bei den doch recht frischen Temperaturen vor und der "guten Sportluft" in der Halle dieses mal die Wahl des geringeren Übels bietet. Dank Ü-Wagen und einer guten Mischung aus geübten und neuen Mitstreitern ist schnell alles in Betsy verstaut und kurz darauf wieder im Lager am Campus.
Quer ist Spaß, längs ist Ernst
Auch wenn diese Weisheit aus dem analogen Filmschnitt schon lange zur Vergangenheit angehört, gibt es dieses mal noch ein paar Worte zur unvermeidlichen Postproduktion eines solchen Events. Denn wenn die Kameras schon wieder in ihrem Regal schlummern, wollen noch gute 10-11 Stunden aufgezeichnetes Material zuerst auf das Schnittstorage kopiert und dann vereinzelt werden. Das zerhacken der 28 Kämpfe geht recht zügig und ist nach 3-4h erst einmal durch. Vor allem das korrekte Benennen und Zuordnen der einzelnen Kämpfe ist hier die Herausforderung. Auch schauen wir noch einmal fix drüber, um allzu große Ton-Maleure auszuschließen, hängen einen kleinen Vor- und Abspann dazu und korrigieren ggf. ein paar Schönheitsfehler im Bild. Alles unter Anwendung des vier Augen Prinzips. So checkt ein zweites Mitglied noch einmal alle Dateien auf ihre Richtigkeit, bevor diese dann in einem großen Encodingvorgang für die verschiedenen Verbreitungswege umgerechnet werden. Das nimmt dann den Großteil des Montags in Anspruch, dient aber auch gut zum Ausspannen, da es ein relativ stumpfes Abarbeiten der einzelnen Files ist. Andere Leute müssen noch geliehene Technik zurückbringen oder investieren etwas Zeit in die mediale Aufarbeitung der Veranstaltung wie z.B. diesen Blogartikel. Wenn das dann geschafft ist, werden alle Videos auf einer unserer Webseiten veröffentlicht werden und unser Team kann den finalen Haken an das Event setzen.