In Ilmenau gibt es viele Veranstaltungen die sich im Laufe der Jahre als
eine Mischung aus Kult und Tradition etablieren konnten. Eins dieser
Kleinode ist die jährliche Nikolausvorlesung des Fachschaftsrats IA. Und
genauso wie die Vorlesung selber ist auch die Übertragung derselbigen
seit 2004 fester Bestandteil der vor weihnachtlichen Rituale auf dem
Campus.
Was tun? Sprach Zeus
In der Vorbereitung standen wir dieses Jahr vor einer Entscheidung:
übertragen wir die Veranstaltung wie gewohnt mit minimalen Aufwand mit
der in die Jahre gekommenen Technik des Audimaxes oder knien wir uns
noch einmal in die Arbeit und karren im wahrsten sinne des Wortes unsere
eigene Technik vor die Tür. Nach einigen Diskussionen um pro und contra
entschieden wir uns dann für die letztere Variante. Vor allem wollten
wir die Chance nutzen noch einmal Präsenz zu zeigen für unsere Arbeit.
Und so haben wir unser Betsy voll geladen mit allerlei nützlicher
Technik und dreist möglichst Auffällig vorm Humboldtbau geparkt. Um noch
mehr Blickfang zu spielen durften ein paar schummrige Lichterketten und
ein FeM Banner nicht fehlen, zu mal ja auch noch im Vorfeld der
Vereinnachtsmarkt im Foyer stattfand.
Im Setup nichts neues
Der technische Aufbau hielt sich bewusst in Grenzen da wir zum Aufbauen
und finalen Konfigurieren nur eine gute Stunde Zeit. So versuchten wir
soweit wie möglich die Kabelwege schon vorher zu verlegen
zB. in die Audimax Regie oder zum FeM Stand im Foyer.
Audio-Video seitig lief auch fast alles ohne Probleme unsere drei
Kameras und die Stagebox für die Bühnen Mikrophone und die Stereosumme
aus der Regie waren schnell eingerichtet. Einzig das im Eifer des
Gefechtes vergessene Kabel für die Rückspeisung in den Beamer sorgte für
ein paar Minuten Trubel.
Murphy strikes back
Und so sitzen wir im Wagen und warten auf den Beginn der Vorlesung. Der
Mix läuft gut. Unsere neuen Leute an Kameras und an der Audiokonsole
haben Spaß und kommen gut zurecht. Fast schon zu viel Routine mag man
meinen. Doch im Laufe der Übertragung und mit zunehmenden Publikum meint
es die Fee der Netzwerkpakete erneut nicht gut mit uns. Plötzlich klemmt
es in der Verteilkette, die den Stream zu den Leuten in aller Welt tragen
soll. In einem Fort reißen Leute die Fahrzeugtüren auf und meinen es uns
mitteilen zu müssen. Am Anfang ist das ja noch verständlich und nett,
aber nach ein paar Minuten stellen wir fest das wir in Betsy nichts
daran ändern können. Unser Hardwareencoder schaufelt die Daten eifrig
und Fehlerfrei in die Sendeinfrastruktur. Wir versuchen zwar noch unser
Bestes aber mehr als fernmündlich zu versuchen die Experten für diese
Baustelle zu erreichen bleibt uns nicht vergönnt. Wir versuchen die
Fehler bestmöglich einzugrenzen aber das ist auch schon alles, was wir
tun können. Dies und die nicht enden wollende Schar an Fehlermeldern
bestmöglich zu ignorieren, egal wie ungeschickt sie sich bei der
Bedienung einer Transportertür anstellen. Aber die Mischung aus eisig
einströmenden Winden, schwerer See und Aussetzenden Monitoren die die
Teilweise brachiale Misshandlung Betsys machen die Arbeit am Bildmischer
äußerst nervenzerrend.
Am Ende haken wir den Stream ab. Unsere IT Jungs haben ein paar
Anlaufstellen, wo das Verteilkonstrukt aktuell seine Schwächen hat und
versuchen dies zu beheben. Immerhin ist die Aufzeichnung in Ordnung. Wir
haben Bild und Ton und dies erstmalig in 16:9. Immerhin noch eine kleine
Premiere für uns bei diesem Event.
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