Nun war es heute also soweit, FeM trat wieder den Weg nach Berlin an, um die Vorträge des 26. Chaos Communication Congress zu streamen. Nachdem bereits gestern Abend einige tapfere Recken unser Gepäck zusammenstellten, konnte der Einpackvorgang in den Transporter heute morgen derartig optimiert werden, dass er fast eine Stunde vor der geplanten Abfahrtszeit abgeschlossen war. Wie sich herausstellen sollte, leider zu früh für Teammitglieder, die erst noch aus dem Weihnachtsurlaub anreisen mussten. Während die Mitfahrgelegenheit also schon wartend vor dem Haus stand, prüften - jetzt besser ungenannte Personen - erst noch die Packliste und suchten die letzten Dinge zusammen. Mit etwas Verzögerung, aber dennoch vor der angepeilten Zeit konnte es dann aber gegen 9:30Uhr losgehen.
Der Weg führte uns nun also über die A71, die A4 und die A9 - auf der Flosch dann auch feststellte, dass der Mietwagen über einen sechsten Vorwärtsgang verfügt - erst einmal nach Göbschelwitz. Hier musste nämlich der Vorstand unseres Vertrauens direkt am zugefrorenen Dorfteich abgeholt werden. Und bei ihm zu Hause haben wir als FeM-Vertreter dann auch einmal das getan, was er sonst immer im FeM-Office erledigt: Wir haben seine Toilette belegt!
Erleichtert, frisch, fromm, fröhlich und frei konnten wir danach unsere Reise nach Berlin fortsetzen. Reibungslos kamen wir bis nach Berlin und auch super hindurch, so dass wir ca. 12:30Uhr am bcc vorfuhren. Und das - durch unseren Zwischenstopp - nur Minuten vor unserem Transporter. Und ab diesem Zeitpunkt war eines klar: Das eigens für diesen Anreisetag besorgte Essen steht noch in Ilmenau! Der Super-Gau, wenn man betrachtet, dass alle gegen halb oder um sieben aufgestanden waren und das Essen von einigen bereits sehnsüchtig erwartet wurde.
Nunja, da Wehmut bekanntlich nichts hilft und wir wegen weiteren Anlieferungen auch schnellstmöglich den Ladebereich des bcc wieder räumen mussten, gingen wir erst einmal zum Entladen und Hochtragen über. Dank eines Rollcontainers und Lastenaufzugs gestaltete sich der Vorgang jedoch sehr flüssig und kraftsparend für alle Beteiligten. Somit konnten wir gegen 13:30-14:00Uhr dann auch ad-hoc zum Aufbau der Regie, des Betriebsraumes und der Säle übergehen. Essen war ja nix da.
Durch die sehr gute personelle Versorgung dieses Jahr, konnten wir diese Aufgaben nahezu parallelisieren. Es klappte sogar so gut, dass sich langweilende Externe, welche uns ihre Hilfe beim Aufbau anboten, nicht immer integriert werden konnten, weil einfach keine Aufgabe für sie zu finden war.
Der rein technische Aufbau war dank der vielen Hände recht zügig realisiert, die Einrichtung der ganzen Technik dauerte dann jedoch seine Zeit. Da sich derartige Aufgaben nun aber nicht auf viele Schultern verteilen lassen - Stichwort: Viele Köche und Brei - kam es zu einigen Stilblüten, die wir euch hier natürlich nicht alle vorenthalten wollen.
- Der Deckel der Kaffeemaschine heißt jetzt: "Dings", weil Mehdorn den ganzen Tag nur nach dem Dings suchte.
- Torx8 ist nicht Torx6, oder umgedreht!
- "Und wo kommt die ganze Technik her? Ich meine, das kann ja nicht alles von euch sein."
- "Dieses Jahr sind das mindestens Hexacopter, Quattrocopter sind out!"
- "Wer legt die Wikiseite für die 'schlechtesten Deine-Mutter-Sprüche des CCC' an?" direkt drauf: "Deine Mutter!"
- "Das jetzt nichts funktioniert ist
mir eigentlich auch egal..."
Da sich um 19 Uhr doch so langsam bei allen etwas Hunger regte, reservierten wir für 22:30Uhr einen Tisch im Steakhouse Escados. Mittlerweile wird ein Besuch dort am Abend vor der Eröffnung des Congresses schon fast zur Tradition. Die Arbeiten für diesen Termin zu unterbrechen gestaltete sich dann jedoch fast schwieriger als gedacht. Da immer wieder mal hier mal da etwas eingestellt werden musste, was alle Personen im Haus verteilte, oder Dinge gerade in finaler Bearbeitung waren und somit nicht unterbrochen werden konnten, kamen wir erst zehn vor halb elf aus dem bcc. Zum Glück befand sich das Restaurant nur quer über Alexanderplatz. Lecker war's!
Inzwischen wurde übrigens der Kassenschalter eröffnet, was zu einem spontanen Flashmob in Form einer nicht enden wollenden Schlange von Personen kreuz und quer durchs bcc führte. Schon beeindruckend, wo die ganzen Leute plötzlich herkamen.
Pünktlich Mitternacht, leider um zwei Personen geschrumpft aber genährt, war unsere Truppe wieder zurück im Kongress-Zentrum. Unsere Berliner hatten sich bereits nach Hause begeben, dem Tatendrang tat dies jedoch keinen Abbruch. Es wurde weiter an Encoder-Pipeline, Trackersystem, Sendelogos oder Netzanbindung gewerkelt.
[Nachtrag] Bis halb vier wurde Vorarbeit geleistet soweit es möglich war und es die Müdigkeit zuließ. Wie alles anläuft werden wir natürlich erst nachher sehen, aber unser Aufbau steht soweit und wird bereits getestet. Bisher sieht alles gut aus.
Früh morgens um vier hab ich übrigens auch noch nie ein Hostel bezogen und wenn dann noch für die Hälfte der Gäste die Bettwäsche vergessen wird zu erwähnen, kann schon fast eine Art Galgenhumor aufkommen. Also auf in ein paar stressige, aber sicher erlebnisreiche und interessante Tage Chaos Communication Congress. Soweit es die Zeit zulässt, werde ich hier weitere Artikel schreiben um alle nichtanwesenden etwas auf dem Laufenden zu halten. Aber nicht vergessen Stream zu schauen!
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