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Tuesday, 15. September 2009
Getrennt leben wir glücklicher
Unser Trenntrafo stand schon lange "nackig" in der Werkstatt herum. Eigentlich ist er recht praktisch, da er 230V zur Verfügung stellt, die nicht mit dem normalen Stromnetz verbunden und auch nicht geerdet sind. Beinahe eine perfekte Trennung — daher heißt er wohl auch so. Allerdings wurde er kaum genutzt, da es doch recht fummelig war, für jedes Gerät mit normalem Stecker dort Drähte heranzumontieren, die passend mit dem Trafo verbunden sind. Zudem mußte man ihn jedesmal ausstecken, da kein Schalter daran war, und mußte vorsichtig sein, denn die Primärseite ist auch bei einem Trenntrafo nicht ohne. Aber wenn man das alle beachtet hat, kann man die Kontakte der Sekundärseite berühren, ohne einen Schlag zu bekommen — zumindest, solange man es vermeidet, beide Kontakte gleichzeitig anzugrapschen.
Der Wunsch nach einem Gehäuse mit Schalter und praktischen Anschlüssen wurde daher wieder laut. Ich war der Meinung, daß ich ein passendes Kästchen daheim hätte, aber das habe ich nicht wiederfinden können. Allerdings fand sich auf dem Unischrott ein passendes Gehäuse von einem alten Meßgerät.
Gehäusemodifikation
Das gefundene Gehäuse war sogar sehr passend. Zwei Sicherungen vorgesehen, ordentliche Zugentlastung für das Netzkabel, ein Loch für einen Schalter. Sogar eine Glimmlampe zur Betriebsanzeige war dabei. Außerdem war es voller verbogener seltsamer Dinge. Die mußten erst einmal herausoperiert werden. Innen an der Wand war noch eine Befestigung, auf der Teile der defekten Apparatur saßen. Diese mußte ausgesägt werden, damit der Trafo genügend Platz im Gehäuse finden konnte. Das ausgesägte Metallobjekt mit dreieckiger Grundfläche und Metallstelzen wurde auch gleich als Modell für den neuen Office-Tisch umgewidmet.
Bei einer Bestandsaufnahme nach der Entkernung zeigt sich: Der Schlitten, der in den Schienen auf der Frontplatte eingeschoben werden kann, paßt sogar mit Trenntrafo ins Gehäuse. Und die Federleiste, mit der sie in der Front einrastet, sollte für 230V durchaus ausreichend dimensioniert sein. Hingegen braucht man den Kühlwasseranschluß und die zwei Anschlüsse, die mit "Ausgang" und "Speicher" beschriftet waren, eher nicht.
Kurzerhand wurden die alten Beschriftungen schwarz übermalt (bei künstlichem Licht sieht man sie allerdings noch durchschimmern) und Aufkleber neue Beschriftung angebracht. Dabei wurde auch gleich noch ein neuer Schalter eingebaut, der bei anderer Gelegenheit auf dem Unischrott gefunden wurde. Nun ist es ein Kippschalter, vorher war es offenbar ein Drehschalter. Egal, Hauptsache, es funktioniert.
Nun wurde noch eine Frontplatte gebaut. Diese soll aus einem isolierenden Material bestehen, da bei einem Trenntrafo eine Erdung der Sekundärseite zu vermeiden ist. Und da die Buchsen direkt im Material sitzen, kann man nicht einfach beklebtes Metall verwenden — auch wenn das vielleicht berührungssicher wäre. Da keine hinreichend großen Pertinaxplatten vorhanden waren, blieb als Alternative nur ein Spanplattenrest. Passend zurechtgesägt, Löcher zum Anschrauben und für die beiden Buchsen gebohrt und oben Platz für eine zukünftige Einbau-Steckdose gelassen. Schon sind die Gehäusemodifikationen abgeschlossen.
Einbau
In die Frontplatte wurden nun die Buchsen eingesetzt. Das Gegenstück zur Federleiste am Schlitten wurde mit einem Blech passend montiert. Dort wurden nun noch zwei Litzen angelötet, die mit Krimpösen an den Buchsen angeschraubt werden können. Für Wartungsarbeiten kann man so leicht den Schlitten nach hinten entfernen, indem man die vier Schrauben auf der Rückseite löst. Bei der Front sind es ebenfalls vier Schrauben, danach müssen noch die beiden Ösen losgeschraubt werden. Man kann also mit wenig Aufwand an beide Seiten heran.
Der Trafo wurde auf Schlitten, der mit der Gehäuserückseite verbunden ist, geschraubt. Die rechte Seite (vorn im Bild) wurde zur Primärseite auserkoren, da dort der Stromanschluß und der Schalter sind. Diese Teile wurden dann mit den braunen Drähten verbunden und auf der linken Seite des Trafos — dort ist die Trafo-Primärseite — angeschlossen. Der Null-Leiter wurde dort ebenfalls direkt angeschraubt. Der Schutzleiter macht einen Umweg über das Gehäuse.
Weiter ging es mit der Sekundärseite. Der blaue Draht, der ganz vorn am Trafo angeschlossen ist, verschwindet durch ein Loch auf die Unterseite des Schlittens. Dort wird er zur Federleiste an der Front geführt und ist dort verlötet. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein schwarzer Draht, der über die linke Sicherung ebenfalls mit dem Trafo verbunden ist. Damit ist auch der Sekundärkreis geschlossen und die Verdrahtung somit abgeschlossen.
Das Typenschild stimmt damit wohl nicht mehr so ganz.
Neue Frontplatte
Die alte Frontplatte war ziemlich häßlich, zumal sie beim Aussägen stellenweise zersplittert war. Besonders gerade waren die Schnitte auch nicht, was aber teilweise an der ungeeigneten Säge gelegen hat. War aber keine bessere Säge da.
Am Wochenende habe ich daher die Gelegenheit genutzt und daheim auf der heimischen Kreischsäge Kreissäge ein schönes Buchenbrett zurechtgesägt. Für die Schlitze zwischen Frontplatte und Gehäuse habe ich zudem einige Sperrholzstreifen zurechtgesägt.
Weiter ging es in Ilmenau. Im Bereich der Abstandhalter mußten in die Sperrholzstreifen ein paar Aussparungen gefeilt werden, damit sie nicht aufsaßen. Die Frontplatte erhielt dann auch ihre Bohrungen für die Schrauben, die Buchsen und eine vorgesehene Betriebsanzeige. Mit einer Lochsäge wurde eine Aussparung für die Steckdose geschaffen. Dabei kam noch einmal die alte Frontplatte zum Einsatz, um ausprobieren zu können, ob die Steckdose hineinpaßt und wie es aussieht. Nach dem erfolgreichen Test wurde das Loch dann auch in die Buchenholzplatte übertragen.
Dabei konnte man sehr schön erkennen, daß Spanplatten beim Zersägen deutlich mehr splittern als Buche. Dafür tut sich dort die Säge aber merklich schwerer und wird sehr heiß. Stellenweise ist die Lochwand doch sehr dunkel, ein wenig Rauch stiegt beim Bohren ebenfalls auf.
Danach wurden die Teile noch ein wenig mit Schleifpapier bearbeitet. Nachdem das geschafft war, wurde alles mit Holzleim zusammengeklebt und mit einem Gewicht — dem Trenntrafo — beschwert. Dann mußte es erst einmal ein wenig trocknen.
Als der Leim dann schon relativ fest war, wurde das Holz erst einmal blau angestrichen. Das sieht auf den Fotos sogar besser aus als in natura, da die Farbe in der angebrochenen Packung schon ein wenig klumpig geworden war. Nach zweimaliger Bemalung sah es recht brauchbar aus.
Die Steckdose wurde dann mit gelochten Blechstreifen in der passenden Tiefe im Bohrloch montiert. Auch die beiden Buchsen wurden in ihren Löchern versenkt, Drähte von der Steckdose zu den Buchsen gezogen und die Blende der Steckdose aufgeschraubt Damit war die Frontplatte fertig. Jetzt noch die Ösen des Gehäuses passend auf die Buchsen schrauben und mit vier Schrauben auf die Abstandhalter setzen — geschafft!
Komischerweise sieht das Gehäuse nun ein wenig nach einem überdimensionalen Linksys-Router aus. Aber vielleicht ändert sich das, wenn es endlich fertig ist.
Die Zukunft
Da beim Originalgehäuse weder die Frontplatte noch das Seitenteil auffindbar waren, soll letzteres durch ein passende zurechtgeschnittenes Blech ersetzt werden. Dafür soll ein ausgedientes PC-Gehäuse herhalten.
Auf der anderen Seite befindet sich ein kleines Loch, wo vorher eine Optik eingebaut war. Da dort keine guten Voraussetzungen für eine Verschraubung gegeben sind, ist angedacht, dort ein Blech aufzukleben und mit einem schönen Aufkleber sowohl zu kaschieren als auch zu fixieren.
Im Originalgehäuse war hinten eine Glimmlampe als Betriebsanzeige, die leider beim Test ihr Leben ausgehaucht hat. In dieses Loch und in die Aussparung in der neuen Front sollen LED-Betriebsanzeigen eingebaut werden. Hinten für den Primärkreis, vorn für den Sekundärkreis.
In die Schraubenlöcher der Frontplatte sollen demnächst noch passende Lochkappen aus Schränken eingesetzt werden. Bei diversen Schränken im Office und im Konferenzraum wurden nicht alle Kappen verbraucht, vermutlich finden sich ein paar in der richtige Größe. Diese werden dann mit blauem Sprühlack überzogen und nach dem Trocknen eingesetzt.
Scheiß Ampel!
Version 1
Da wir in den Vereinsräumlichkeiten nur ein Bad, aber hin und wieder viele Leute haben, kommt es immer wieder zu Engpässen auf der Toilette. Daher kam die Idee auf, eine Art Sensor für die Badbenutzung zu bauen. Neben Ideen wie einem Drucksensor in der Klobrille und Auswertung des Einschaltzustandes der Leuchte kam noch die Idee auf, den Schließzustand der Tür zu ermitteln. Das habe ich neulich probehalber mit einer kleinen Platine, einem gebrauchten Mikroschalter, einer Büroklammer und dem Löteisen umgesetzt.
Dazu wurde der Mikrotaster einfach auf eine Streifenrasterplatine gelötet. Eine passend verbogene Büroklammer dient gleichzeitig als Hebel und als Feder. Das Schloß drückt beim Verschließen der Tür die obere, rundliche Seite der Büroklammer in den Rahmen, dabei wird vom unteren Ende der Klammer der Taster gedrückt gehalten. Schließt man auf, biegt sich die Büroklammer zurück.
Die Verkabelung wurde dabei gut versteckt. Am oberen Ende der Platine ist ein zweiadriger Rest eines Flachbandkabels angeschlossen und verläuft hinter der Metallblende versteckt zum Türgummi. Dort geht es abwärts bis zum Boden, zwischen Teppich und Türrahmen weiter. Unten neben der Tür befindet sich derzeit schon ein Kabelkanal. In Zukunft soll das Kabel dort weitergeführt und an den EI-Bus angeschlossen werden. Vorerst sieht es noch anders aus: Es führt hinter dem Druckerschränkchen nach oben und endet vorläufig an einer improvisieren Miniampel.
Die Ampel selbst besteht hauptsächlich aus Gebrauchtteilen. Der schwarze Sockel war einmal Teil einer (relativ großen) Festplatte, die LEDs samt Fassung stammen aus einem alten Hub, die Elektronik aus einem alten 7-Segment-Ansteuermodul. Mit Energie wird die Ampel über ein Netzteil von einem kaputten Telefon. Sogar der Vorwiderstand war schon einmal anderswo verlötet. Neu waren nur der Schaschlikspieß, der Platinenschnippel, an dem die LEDs angelötet sind und die drei Kabel von der Ampel zur Steuerung. Außerdem wurde etwas Heißkleber verwendet, aber der liegt seit Jahren im Lager.
Der Aufbau ist denkbar einfach. Die LEDs wurden samt Fassung ans Ende des Schaschlikspießes gesteckt. Auf der Rückseite wurde der Platinenschnippel aufgesteckt und verlötet. Dadurch sitzt die Fassung festgeklemmt auf dem Spieß. Danach wurden drei Leitungen — eine zur roten LED, eine zur grünen LED und eine gemeinsame Rückleitung — an dem Platinenstück angelötet. Der Spieß wurde dann auf ein angemessenes Maß gekürzt, die Kabel ein wenig mit Klebeband befestigt und die somit war die eigentliche Ampel fertig.
Allerdings fällt die dauernd um. Das herumliegende Festplattenteil sah hinreichend stabil und nutzlos aus, also wurde die Ampel dort kurzerhand mit etwas Heißkleber in einem Bohrloch fixiert. Durch ein anderes Loch wurden die Kabel hineingefädelt. Im Inneren ist die Platine mit der Ansteuerschaltung versteckt. Auf der Platine sitzt als Kernstück ein 74LS247, der BCD-Code in passende Signale für Ziffern und Sonderzeichen für Siebensegmentanzeigen umwandelt.
Die Ampel wurde dort nach einem einfachen Experiment angeschlossen: Man wähle sich einen zufälligen Eingang aus, schließe dort den Taster an und probiere mit den beiden Kabeln zur Ampel solange zufällige Ausgang des ICs, bis sie abwechselnd arbeiten — ist der Taster gedrückt, leuchtet eine LED und die andere ist aus; ist er nicht gedrückt, leuchtet die andere LED und die erste ist aus. Das klappt, egal welchen Eingang man wählt, mit hoher Wahrscheinlichkeit.
Danach wurde die Platine einfach noch mit etwas Heißkleber im Gehäuse befestigt, statt des Testtasters die Kabel aus der Tür an den Eingang gebaut und die Stromversorgung vom Labornetzteil auf das Telefonnetzteil umgerüstet. Dabei wurde dann auch der gebrauchte Widerstand nötig, weil das Netzteil 7V statt 5V liefert.
Damit war die erste Version der Ampel fertig.
Version 0
Die ursprüngliche Version der Ampel war noch keine richtige Ampel, sondern nur eine Besetztanzeige. Beim ersten Aufbau fehlte eine passende rote LED, die Anzeige war daher grün und gelb. Deshalb wurde auch die Ampelfunktion an sich eingespart und die LEDs lediglich über einen Vorwiderstand an Taster und Netzteil angeschlossen. War die Tür unverschlossen, war das Licht aus; war die Tür verschlossen, leuchteten beide LEDs.
Version 2
Die Ampel wurde von vielen als zu klein empfunden und und auch der Betrachtungswinkel spielte eine große Rolle für die Erkennbarkeit. Daher wurde die Fassung demontiert und durch zwei rote und zwei grüne 5mm-LEDs, die durch Lochrasterplatinen gefädelt sind, ersetzt. Diese stehen in einem 90-Grad-Winkel zueinander und zeigen jeweils dieselbe Farbe.
Außerdem wurde der Lötanschluß für den Taster durch einen Pfostenstecker mit passender Stiftleiste ersetzt, damit man nicht für jede Änderung die Lötstation im Office aufbauen muß.
Monday, 17. August 2009
FeM geht in den Untergrund
Am Montag, 2009-08-17, war es nach genau einem Jahr wieder so weit: FeM ging in den Untergrund. Und nicht etwa, um sich dort zu Terroristen ausbilden zu lassen — im Ilmenauer Untergrund findet man die nämlich gar nicht — sondern, um auch endlich mal wieder ein Rohr zu verlegen.
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Thursday, 11. December 2008
Mailserver-Umbau
Mit leichter Verspätung ging es los. Zunächst zerrten wir die Kiste aus ihrem Schrank und lösten die eine Schraube, die die Mailserverwelt im Innersten zusammenhält.
Anschließend wurde die alte CPU vorsichtig herausoperiert. Austretende Wärmeleitpaste wurde mit Tupfern feinsäuberlich entfernt. Dann folgte der versuchsweise Einbau der neuen CPU und des Kühlers. Dabei zeigte sich, daß die Schrauben viel zu lang waren, um diesen sicher auf der CPU zu halten. Nach einer Notoperation an den Schrauben, im Fachjargon "Modding" genannt, paßten sie dann perfekt.
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